Wer jederzeit und überall trainieren möchte, kommt heute an Fitnessbändern nicht mehr vorbei. Sie sind nicht nur sehr vielseitig in ihrem Design, sondern ermöglichen auch eine sehr flexible Nutzung. In diesem Artikel erfährst Du, welche verschiedenen Arten von Fitnessbändern es gibt und worauf Du bei der Auswahl eines Fitnessbandes achten solltest.
Fitnessbänder, die auch als Widerstandsbänder, Gymnastikbänder oder Schlingen bezeichnet werden, sind flexible Übungsbänder, die für verschiedene Arten von Training verwendet werden können. Das Grundprinzip von Trainingsbändern basiert auf einem progressiven Zugwiderstand. Aufgrund seiner Beschaffenheit baut sich während des Trainings ein konstanter Widerstand auf: Je mehr Du das Band dehnst, desto größer wird der Kraftaufwand. Diese langsame Steigerung der Spannung ist nicht nur schonend für Muskeln und Gelenke, sondern auch sehr effizient. Außerdem werden kleinere Muskelgruppen trainiert, die beim Krafttraining an Maschinen oft vernachlässigt werden. Ausgehend von diesem gemeinsamen Merkmal gibt es jedoch viele verschiedene Ausführungen dieser Bänder, die je nach Zielsetzung und Anwendung vorteilhaft oder weniger vorteilhaft sein können. Zunächst möchten wir erstmal einen Blick darauf werfen, für wen Fitnessbänder überhaupt sinnvoll sind.
Für wen ist das Training mit dem Fitnessband geeignet?
Ursprünglich wurde das Fitnessband in der Physiotherapie zur sanften Muskelrehabilitation eingesetzt. Heute ist es zu einer unverzichtbaren Ergänzung des herkömmlichen Fitnesstrainings geworden. Wenn dies auf Dich und Deine Vorhaben zutrifft, dann ist ein Fitnessband für Dich ideal geeignet:
- alle Alters- und Fitnessgruppen,
- Aufbau von Muskulatur,
- Steigerung der Beweglichkeit,
- Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit.
So kann man grundsätzlich sagen, dass ein Fitnessband für jeden das richtige Fitnessgerät ist. Durch die verschiedenen Typen gibt es eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten. Da ist für jeden etwas Passendes dabei, egal ob man Muskeln aufbauen, Körpergewicht anpassen oder einfach einen gesunden Lebensstil etablieren möchte. Ein Fitnessband kann auch gezielt dazu eingesetzt werden, um schrittweise zum ersten Klimmzug oder Muscle Up zu gelangen.
Welche Arten von Fitnessbändern gibt es?
Zum einen gibt es Fitnessbänder in verschiedenen Designs und Bauformen. Zum anderen unterscheidet man zwischen den verschiedenen Materialien, die für Fitnessbänder verwendet werden. Auf diese Unterscheidungen soll nun im Detail eingegangen werden.
#1 Endlose Bänder
Diese Widerstandsbänder bestehen aus einem geschlossenen Kreis. Aufgrund ihrer Form und der verschiedenen Widerstandsstufen können sie flexibel für verschiedene Übungen eingesetzt werden. Für gewöhnlich gibt es entweder drei oder fünf verschiedene Widerstandsstufen. Solche Endlosbänder gibt es in verschiedenen Materialien. Während die einen meist aus Latex bestehen oder Naturkautschuk durch Vulkanisation hergestellt werden, sind die sogenannten Gewebebänder aus textilem Material mit eingewebten Fäden aus Latex oder Gummi. Fitnessbänder aus Latex oder Gummi haben die besondere Eigenschaft, besonders formbar zu sein. Bänder aus Textilmaterial sind dafür wesentlich angenehmer auf der Haut. Für Übungen, die ein besonders flexibles Band erfordern, wie Kniebeugen oder Military Press, eignen sich Widerstandsbänder aus reinem Gummimaterial besser, während das Textilband bei Übungen mit viel Hautkontakt, wie Side Steps oder Glute Bridges, punkten kann. Die Länge und Breite der Endlosbänder kann variieren, so gibt es sowohl lange und dünne Widerstandsbänder als auch kurze und dicke, sogenannte Booty Bands oder Loop Bands.
Gerade bei den Bändern aus Latex oder Kautschuk ist es wichtig, diese kühl und trocken zu lagern. Eine warme, feuchte Umgebung sorgt dafür, dass das Material schnell spröde wird und somit die Reißfestigkeit nachgibt. Direktes Sonnenlicht kann diesen Prozess abermals beschleunigen.
#2 Bänder mit zwei Enden
Diese Bänder erkennst Du vor allem daran, dass sie nicht aus einem geschlossenen Kreis bestehen, sondern zwei lose Enden haben, die Du individuell befestigen oder halten kannst. Außerdem sind sie recht breit, aber sehr dünn. Dadurch wirken sie nicht sonderlich reißfest, durch das smarte Material sind sie aber letztlich sehr robust. Das bekannteste Fitnessband dieser Art ist wohl das Theraband. Der Name Theraband beinhaltet bereits die Marke. Die Bänder sind aus reißfestem Naturlatex gefertigt und sollen daher sehr langlebig sein. Auch hier gibt es verschiedene Widerstandsstufen, so dass Du die Bänder auf Dein Fitnesslevel, jede Muskelgruppe sowie jede erdenkliche Übung abstimmen kannst.
Der entscheidende Unterschied zum Endlosband ist neben den beiden Enden der geringere Widerstand. Das macht es für das Erlernen von Klimmzügen ungeeignet. Wie bei den Endlosbändern aus reinem Gummimaterial ist es auch bei diesen Bändern wichtig, sie kühl und trocken zu lagern und sie von einer warmen, feuchten Umgebung und vor allem vom Sonnenlicht fernzuhalten.
#3 Tubes
Eine andere Art des Fitnessbands ist das sogenannte Tube. Tubes erkennt man daran, dass sie rund sind und einen Hohlraum in der Mitte des Bandes haben. Ähnlich wie das Theraband bilden sie keinen geschlossenen Kreis, sondern haben zwei lose Enden. An beiden Enden sind in der Regel Karabinerhaken angebracht, an denen Griffe, Schlaufen, Türanker, Stangen oder ähnliche zusätzliche Hilfsmittel befestigt werden können.
Im Vergleich zu den bisher betrachteten Typen von Fitnessbändern eröffnen sich dadurch weitere Möglichkeiten für Übungen und Anpassungen an die jeweilige Umgebung. Steht Dir beispielsweise keine stabile Stange zur Verfügung, an der das Fitnessband befestigt werden kann, lässt es sich mit Hilfe einer geschlossenen Tür und des Türankers einfach fixieren. Zudem lassen sich durch die angebrachten Karabinerhaken viele Widerstandsstufen miteinander kombinieren, so dass deutlich mehr Belastungsanforderungen abgedeckt werden können. Beim Kreuzheben kann ein hohes Gewicht notwendig sein, um einen optimalen Trainingsreiz zu setzen. Dies ist mit dieser Art von Fitnessband problemlos möglich.
#4 Schlaufenband
Das sogenannte Schlaufenband ist ein eher kurzes Fitnessband, das ebenfalls zwei lose Enden hat. Im Gegensatz zu den bisher betrachteten Bändern dieser Art besteht dieses Band aus zwei übereinanderliegenden Lagen, die in bestimmten Abständen miteinander vernäht sind. Auf diese Weise entstehen jene Schlaufen, die dem Band seinen Namen verliehen haben. Diese Schlaufen, die in der Regel von einem Ende zum anderen durchnummeriert sind, bieten bestimmte Widerstandsstufen. Je näher Du am fixierten Ende greifst, desto stärker ist der Widerstand. Neben den definierten Gewichtsvorgaben haben die Schlaufen den entscheidenden Vorteil, dass sie praktisch und angenehm zu greifen sind. Das macht sie ideal für ein Ganzkörpertraining.
#5 Sling-Trainer
Der Sling-Trainer ist kein typisches Fitnessband, sollte aber in einer vollständigen Liste nicht fehlen. Der Hauptunterschied liegt in der mangelnden Flexibilität. Das Band ist fest und nicht elastisch. Der bekannteste Vertreter ist wohl das TRX. Normalerweise befestigt man den Schlingentrainer etwas oberhalb des Kopfes und kann damit eine Vielzahl von Übungen wie Rudern, Liegestütze, Bulgarian Split Squats und vieles mehr durchführen.
Schlingentraining ist einerseits sehr effektiv, andererseits aber auch sehr anstrengend. Mit Hilfe des elastischen Gurtsystems muss man in verschiedenen Positionen das Gleichgewicht halten. Durch die beweglichen Schlingen und das eigene Gewicht werden ständig verschiedene Muskelgruppen beansprucht. Letztlich muss der gesamte Körper während der Einheiten unter Spannung gehalten werden, um die ständigen Bewegungen des Schlingensystems auszugleichen.