Fett ist ein Wort, das oft mit negativen Assoziationen wie Gewichtszunahme und schlechter Gesundheit verbunden ist. Aber warum speichert unser Körper überhaupt Fett? Welches Art von Fetteinlagerungen ist als besonders bedenklich einzustufen? Und wie können wir effektiv und nachhaltig am Bauch abnehmen? Die Antwort auf diese und weitere Fragen erhältst Du in diesem Artikel!
Jeder Körper ist schön. Leider ist nicht jeder Körper gesund. Mehr als die Hälfte der deutschen Erwachsenen ist übergewichtig. Die gesundheitlichen Risiken werden deutlich unterschätzt.
Zunächst müssen wir einen Blick auf die Funktionsweise unseres Körpers werfen. Unser Körper ist ein erstaunliches System, das darauf ausgerichtet ist, uns am Leben zu halten und sich an verschiedene Situationen anzupassen. Eine der wichtigsten Funktionen ist die Speicherung von Fett als Energiereserve. Diese Fähigkeit hat sich über Millionen von Jahren der Evolution entwickelt und spielte eine entscheidende Rolle in Zeiten, als Nahrung knapp war und körperliche Aktivität ein Überlebensfaktor war.
Doch Fetteinlagerung ist nicht gleich Fetteinlagerung. Man kann zwischen verschiedenen Formen unterscheiden: subkutanes und viszerales Bauchfett. Letzteres betrifft häufig auch normalgewichtige und schlanke Menschen. Da es eher im Inneren eingelagert wird, ist es von außen oft nicht zu erkennen.
Warum speichert unser Körper Fett?
Unser Körper speichert Fett, um als Energiereserve zu dienen. Diese Fähigkeit hat sich über Millionen von Jahren der Evolution entwickelt und war überlebenswichtig in Zeiten, als Nahrung knapp war und körperliche Aktivität eine entscheidende Rolle für das Überleben spielte.
Stell Dir vor, dass unsere Vorfahren Jäger und Sammler waren, die manchmal tagelang keine nahrhafte Nahrung finden konnten. In solchen Zeiten des Mangels verwandelte der Körper überschüssige Kalorien aus Nahrung in Fett und speicherte es in Fettzellen für später. Diese Fettreserven dienten dann als Energiequelle, wenn Nahrung knapp wurde oder wenn sie viel körperliche Arbeit verrichten mussten.
Überschüssige Energie wird als Fettreserven gespeichert, zum Beispiel an den Armen, Beinen, Hüften - oder im Bauchbereich: als Bauchfett. Es lassen sich zwei Formen der Fettspeicherung unterscheiden, das subkutane und das viszerale Bauchfett.
Was ist der Unterschied zwischen dem subkutanem und dem viszeralen Bauchfett?
Schauen wir uns diese beiden Formen der Fetteinlagerung einmal genauer an.
Subkutanes Fettgewebe bildet sich direkt unter der Haut. Daher kommt auch der Begriff Unterhautfettgewebe. Sichtbar wird es durch "Fettpolster". Viele Menschen empfinden die "schwimmenden Ringe" am Bauch als störend, aber sie schützen vor Kälte und speichern Energie. Subkutanes Fettgewebe verursacht im Allgemeinen weniger gesundheitliche Probleme als viszerales Fett.
Viszeralfett (auch intraabdominales Fett genannt) lagert sich in der Bauchhöhle ab und umgibt Organe wie den Magen, den Darm und die Leber. Viszeralfett ist bis zu einem gewissen Grad auch nützlich, da es die Organe schützt und stützt. In Notzeiten wandelt der Körper es in Energie um - und stellt es den Zellen als Brennstoff zur Verfügung. Solche Zeiten der Not erleben wir heute in der Regel nicht mehr. Viele Menschen verbrauchen jeden Tag mehr Energie, als ihr Körper verbraucht.
Das macht die ursprünglich nützliche Reserve des viszeralen Fettes so gefährlich. Manchmal befindet sich das viszerale Fett sogar in den Organen, Muskelzellen und Knochen. Das Tückische daran ist, dass es sich gut verstecken lässt. Das bedeutet, dass selbst sehr schlanke Menschen viszerales Fett in ihrem Körper haben können, ohne es zu merken. Das kann für die Gesundheit gefährlich sein.
Wann beginnt die Fettverbrennung?
Die Fettverbrennung beginnt, wenn unser Körper Energie benötigt. Selbst wenn wir nur wenig aktiv sind, wie beim Sitzen oder Schlafen, verbrennt unser Körper Fett, um uns am Leben zu halten. Bei körperlicher Aktivität, wie beim Gehen, Joggen oder Krafttraining, verbrennen wir sowohl Fett als auch Kohlenhydrate.
Angenommen, Du gehst eine halbe Stunde lang spazieren. Dein Körper benötigt Energie, um Dich voranzutreiben, und er greift auf die Fettreserven zurück, um diese Energie bereitzustellen. Je länger und intensiver Deine Aktivität ist, desto mehr Fett verbrennst Du insgesamt. Die Intensität richtet sich nach der Herzfrequenz. Die Fettverbrennung setzt also auch erst bei einem höheren Puls ein. Bei einem Wert von 60 bis 70 Prozent der maximalen Herzfrequenz befindest Du Dich in der Fettverbrennungszone.
Kann man gezielt am Bauch abnehmen?
Es ist ein Mythos zu glauben, dass man gezielt an bestimmten Stellen abnehmen kann. Das gilt sowohl für das subkutane als auch für das viszerale Bauchfett. Der Körper verbrennt Fett aus verschiedenen Bereichen, nicht nur aus dem, den wir gerade trainieren. Wenn Du zum Beispiel Bauchübungen durchführst, beanspruchst Du zwar die Bauchmuskeln, aber Du verbrennst nicht unbedingt das Fett in diesem Bereich.
Um am Bauch abzunehmen, musst Du insgesamt Körperfett reduzieren. Stelle Dir Deinen Körper wie einen Wassertank vor: Wenn Du das Wasser (Fett) im Tank reduzieren willst, musst Du den gesamten Tank leeren, nicht nur einen Teil davon.
Wie kannst Du nachhaltig am Bauch abnehmen?
Dass es nicht möglich ist, an einer bestimmten Partie des Körpers abzunehmen, haben wir bereits erklärt. Diese Tipps werden Dir helfen, die Gewichtsabnahme über alle Körperbereiche hinweg in Schwung zu bringen.
#1 Lebensstiländerungen: Versuche, aktiver zu sein. Anstatt stundenlang zu sitzen, stehe öfter auf und bewege dich. Benutze die Treppe anstelle des Aufzugs. Ein Beispiel könnte sein, dass Du statt einer Kaffeepause im Sitzen eine kurze Gehpause machen.
#2 Ernährung: Iss bewusst. Reduziere die Portionsgrößen und wähle gesunde, kalorienarme Lebensmittel wie Gemüse, Obst und mageres Eiweiß. Vermeide stark verarbeitete Lebensmittel und achte auf versteckte Kalorien in zuckerhaltigen Getränken oder Snacks.
#3 Sport und Bewegung: Eine Mischung aus Cardio- und Krafttraining ist effektiv. Beim Ausdauertraining wie Laufen oder Radfahren verbrennst Du viele Kalorien, während Krafttraining Dir hilft, Muskeln aufzubauen, was den Stoffwechsel ankurbelt. Ein Beispiel könnte sein, dass Du dreimal pro Woche ein 30-minütiges Krafttraining und zweimal pro Woche eine Stunde Cardio-Training machst.
Es ist wichtig, zu betonen, dass nachhaltige Veränderungen Zeit brauchen. Der Weg zum Abnehmen und zur Gesundheit ist ein Marathon, kein Sprint. Durch eine langfristige, gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Sport kannst Du langfristig Bauchfett reduzieren und Deine Gesundheit verbessern.
