Wenn Du abnehmen möchtest, dann solltest Du mehr Energie verbrauchen als aufnehmen. Das klingt so unkompliziert, ist es aber meist nicht. Viele weitere Einflussfaktoren sind für starke Gewichtsschwankungen auf dem Weg zu Deinem Wohlfühlgewicht verantwortlich. Erfahre in diesem Blog-Artikel, auf welche Faktoren Du besonders acht nehmen solltest, wenn Du Dein Körpergewicht reduzieren möchtest.
Du fühlst Dich eigentlich sehr wohl in Deiner Haut und bist der Meinung, Du hättest abgenommen. Doch die Waage zeigt mal wieder genau das Gegenteil an. Du steigst auf die Waage und stellst fest, dass die Zahl schon wieder gestiegen ist. Du bist frustriert, bekommst schlechte Laune, Deine Motivation sinkt - und das ist völlig verständlich. Du gibst Dir so viel Mühe mit dem Abnehmen, aber das Gewicht will einfach nicht fallen. Dieses Phänomen beobachte ich sehr häufig bei meiner Arbeit mit Frauen, die über Jahre hinweg versuchen, abzunehmen.
Warum solch frustrierende Gewichtsschwankungen zu Deinem Abnehm-Prozess dazugehören, soll in diesem Blog-Artikel thematisiert werden. Neben dem reinen Aktivitätslevel gibt es viele weitere Faktoren, die einen Einfluss auf Dein Körpergewicht nehmen. In diesem Artikel sollen die wichtigsten Faktoren erläutert werden. Sei gespannt und lass Dich ab sofort nicht mehr von der Waage beeinflussen!
Warum die Waage oft ungenau ist
Die Waage ist ein sehr gutes Tool, um das Gewicht im Blick zu halten. Allerdings zeigt die Waage lediglich das gesamte Körpergewicht und dabei eben nicht die Zusammensetzung oder die Hintergründe der aktuellen Situation. Zeigt Deine Waage etwa ein erschreckend hohes Gewicht an, kann nicht nachvollzogen werden, ob dies nicht an einer hohen Muskelmasse liegt oder Wassereinlagerungen durch eine salzhaltige Mahlzeit am Vorabend geschuldet ist. Vielleicht warst Du vor dem Wiegen noch nicht auf der Toilette oder die Hormone spielen mal wieder verrückt.
Diese Faktoren kann die Waage nicht unterscheiden. Das Wiegen mit einer Personenwaage kann also häufig zu Fehlinterpretationen führen. Nutze das von der Waage angezeigte Gewicht als Anhaltspunkt, aber niemals als Grundlage für Deinen Erfolg bei der Gewichtsabnahme. Vor allem wenn Du Dir das Gewicht eines bestimmten Tages ansiehst, kann es sehr ungenau sein. Verwende Durchschnittswerte, um Deinen Abnehmprozess zu dokumentieren, etwa das Durchschnittsgewicht eines jeden Tages in einer Woche.
5 starke Einflussfaktoren auf Dein Körpergewicht
Nun soll den entscheidenden Einflussfaktoren auf den Grund gegangen werden. Du solltest wissen, dass diese fünf Faktoren bei weitem nicht alle Einflüsse abdecken, aber sie können als diejenigen mit dem größten Einfluss bezeichnet werden.
#1 Magen- / Darminhalt
Wenn Du mal einen Tag etwas mehr gegessen hast, kann das auch für eine Steigerung Deines Gewichts verantwortlich sein. Das gilt auch dann, wenn Du im Kaloriendefizit warst und Dich nur von nährstoffreichen Lebensmitteln ernährt hast. Die Nahrung kann 24-48 h in Deinen Verdauungssystem verbleiben und somit natürlich auch Dein Gewicht beeinflussen.
So kann eben auch die Tageszeit, zu der Du Dich wiegst, Einfluss auf Dein Gewicht nehmen. Während nach dem morgendlichen Gang auf die Toilette, das Verdauungssystem besonders leer ist, füllt sich der Magen-Darm-Trakt im Laufe des Tages. Versuche demnach, Dich morgens direkt nach dem Aufstehen zu wiegen.
#2 Viele Kohlenhydrate
Wenn Du in Deinem Ernährungsplan mehr Kohlenhydrate auftauchen, werden diese vermehrt als Glykogen in Deiner Muskulatur eingelagert, sodass durch folgende Wassereinlagerungen auch wieder mehr Gewicht auf der Waage angezeigt wird.
Auch hier hat die Gewichtszunahme nichts mit einer Fettzunahme zu tun. Übrigens erklärt das auch, wieso Du bei Low Carb Diäten zu Beginn schnell und viel Gewicht verlierst. Das verlorene Gewicht besteht ausschließlich aus abgebauten Wassereinlagerungen. Die Freude hält deshalb lange an, denn Fettabbau ist das in diesem Fall nicht.
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#3 Stress
Besonders für Frauen, die einen stressigen Alltag haben oder "immer alles alleine machen müssen", ist dieses Thema sehr wichtig zu verstehen. Denn Stress kann zu Wassereinlagerungen führen und auch emotionales Essen begünstigen. Es kann Dich also in einen Teufelskreis bringen. Bei Stress besteht das Risiko, dass Du größere Mengen isst, Lebensmittel bevorzugst, die reich an einfachem Zucker, ungesunden Fetten, Salz oder Geschmacksverstärkern sind, und zu emotionalem Essen tendierst. Wenn Du dann den nächsten Tag auf die Waage gehst, siehst Du oft die direkten Auswirkungen der Wassereinlagerungen. Du machst Dich womöglich verrückt und Du verfällst wiederum in emotionales Essen oder gibst auf und isst aus Trotz wieder vermehrt. Achte also darauf, übermäßigen Stress zu vermeiden.
So lagert Dein Körper nicht nur durch mehr Kohlenhydrate vermehrt Wasser ein, sondern unter anderem auch durch zu viel Salz in der Ernährung, sowohl mental als auch körperlichen Stress oder aufgrund starker Hitze. Dadurch kann die Waage schnell mal 1-3 Kilogramm mehr anzeigen. Hier musst Du Dir aber keine Sorgen machen, denn das pendelt sich nach ein paar Tagen wieder ein.
#4 Hormone
Hormone beeinflussen nicht nur unsere Stimmungen und unseren Körper, auch das Gewicht ist eng damit verbunden. Der Hormonhaushalt verändert sich ständig und damit auch der Appetit. Frauen fühlen sich zum Beispiel deutlich hungriger, wenn sie ihre Periode haben.
Außerdem führt der Zyklus dazu, dass je nach Phase mal mehr und mal weniger Wasser eingelagert wird. Und das ist ebenso sehr individuell. Vielleicht hat Deine beste Freundin damit keine Probleme, Du jedoch schon. Das Gewicht kann auch hier gerne mal zwischen 1-5 Kilogramm schwanken. In der Regel sind die Wassereinlagerungen in den Wochen 2 und 4 stärker als sonst und kurz vor der Periode am größten. An dieser Entwicklung kannst Du zwar keinen direkten Einfluss nehmen, aber Du weißt nun darüber Bescheid und kannst dies in Deinem Abnehmplan berücksichtigen.
#5 Darmbakterien
Das Verdauungssystem wird durch Darmbakterien beeinflusst. Eine artenreiche Darmflora führt dazu, dass unser Körper eine Fülle der besten Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen kann. Je vielfältiger die Darmbakterien sind, desto besser funktionieren die Verdauungsprozesse. Zusammen mit der Masse an Nährstoffen wird auch eine große Menge an Energie absorbiert. Wenn die Energiezufuhr höher ist als der Bedarf, können diese Darmbakterien zu Übergewicht führen. So ist bei Übergewichtigen die Vielfalt im Darm viel geringer als bei normalgewichtigen Menschen. Das minimiert die Energieaufnahme, schränkt aber letztlich auch die Aufnahme wertvoller Nährstoffe ein.
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Unabhängig vom Körpergewicht ist die Darmflora eines jeden Menschen sehr individuell strukturiert. Ob Menschen bei gleicher Ernährung schneller zunehmen als andere, hängt von ihrer Darmflora ab. Die Zusammensetzung der Darmflora hat etwa einen Einfluss auf den Anstieg des Blutzuckerspiegels. Ballaststoffe sind gut für die Darmflora. Sie sind für den Menschen zwar unverdaulich, dienen aber den Darmbakterien als Nahrung. Antibiotika, viel Zucker und Alkohol sind nicht gut für die biologische Vielfalt im Darm und sollten daher vermieden werden.