Wir Menschen sind auf die Zufuhr von Nahrung angewiesen, um unseren Körper am Laufen zu halten. Braucht der Körper Nahrung, zeigt er es uns durch ein Hungergefühl. Allerdings äußert sich nicht nur das körperliche Bedürfnis nach Essen in Form eines aufkommenden Hungergefühls, sondern auch unangenehme Gefühle und Gewohnheiten können dazu führen. Aber wie kommt es überhaupt dazu, dass wir ein Hungergefühl verspüren, ohne wirklich hungrig zu sein?
Wir Menschen sind wie ein Regenbogen - so bunt mit all unseren verschiedenen Gedanken und Gefühlen. Immer nur glücklich zu sein, ist nicht Deine Aufgabe. Die Natur hat sich schließlich etwas dabei gedacht, uns mit all unseren Emotionen auszustatten. Aufregung, Neugier und Freude gehören genauso zu Dir, wie Trauer, Wut oder Frust. Unschön wird es nur, wenn Du den Bezug zu Deinen Emotionen verlierst oder die negativen Gefühle überwiegen.
Wir Menschen sind heutzutage echte Profis, wenn es um das Thema Ablenkung geht. Oft besteht unser Tag aus dem Abhaken unserer To-Do-Liste, Hetzen von einem Termin zum nächsten, berieseln lassen durch Social Media oder Netflix. Eine Art der Ablenkung ist besonders tückisch: ESSEN!
Daran erkennst Du emotionales Essen
Wenn Hunger nicht das Problem ist, kann Essen auch nicht die Lösung sein!
Schließe Deine Augen und vergesse einmal alles um Dich herum. Du musst jetzt gar nichts, außer in Ruhe durchzuatmen und in Dich hineinzuhorchen. Wie fühlst Du Dich? Wie fühlst Du Dich wirklich? Ist da ein Gefühl, vor dem Du schon längere Zeit versuchst „wegzurennen“? Bist Du mit irgendetwas unzufrieden, ist da irgendein Schmerz, von dem Du Dich versuchst abzulenken?
In meinem Coaching höre ich zum Beispiel oft diese Gründe:
1) Mein Job erfüllt mich nicht mehr.2) Mein Alltag langweilt mich.
3) Ich fühle mich hässlich.
4) Ich fühle mich zu dick.
5) Ich bin unzufrieden mit meiner Beziehung.
Wie Du vielleicht feststellst, ist der Grund für Emotionales Essen immer ein Tiefsitzendes. Du bist also nicht allein - Wir alle haben unser Päckchen zu tragen!
Welcher Grund ist es bei Dir?
In meinem Coaching begleite ich Dich 6 Wochen und nehme Dich auch beim Thema Emotionales Essen an die Hand. Dieser Blogbeitrag wird Dir aber erst einmal helfen, die Ursache für Dein Essverhalten näher zu beleuchten. Außerdem gebe ich Dir Tipps mit an die Hand, die Dir beim nächsten Mal helfen werden.
1. Essen aus Langeweile
Wir kennen es alle: abends auf der Couch sitzen und dabei genüsslich in die Chipstüte greifen. Das Nachmittagstief im Büro mit dem Blick in die Süßigkeitenschublade überbrücken. Oder wenn wir einfach nichts zu tun haben und diese ungewöhnliche Situation nutzen, um uns ein Brot zu schmieren.
Essen ist einfach immer in greifbarer Nähe, geht herrlich unkompliziert und macht eben Spaß. Allerdings ist es nicht dafür da Deine Langeweile zu stillen. Bitte vergiss nicht, dass jedes Essen auch ein Produkt der Natur ist, was erst wachsen bzw. hergestellt werden muss. Heutzutage ist es außerdem gerne verpackt in Plastik, welches unsere Meere verschmutzt. Leider haben wir das gar nicht mehr auf dem Schirm und sind von Jägern und Sammlern zu Konsumenten geworden.
Natürlich ist es ab und an absolut okay zu snacken, auch wenn man keinen richtigen Hunger hat. Auch ich ertappe mich dabei! Oft gibt es aber auch deutlich bessere Optionen gegen Langeweile, anstatt die sinnlose Aufnahme von Kalorien. Ich gebe Dir dafür etwas Inspiration.
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Bewege Dich! Anstatt sinnlose Kalorien zu Dir zu nehmen und Dich danach zu ärgern, mache doch lieber etwas Positives für Deinen Körper! Gehe spazieren - die frische Luft wird Dir guttun! Wenn Sauerstoff in Deine Zellen gelangt, fühlst Du Dich wacher und steigerst Deine Konzentrationsfähigkeit.
Tanze durch die Wohnung, putze, mache Hula-Hoop neben dem Fernseher, gehe die Treppen im Hausflur oder absolviere ein paar Mobilityübungen am Arbeitsplatz.
Möglichkeiten gibt es wirklich genug und die meisten davon sorgen sogar für gute Laune - durch Bewegung werden nämlich Glückshormone freigesetzt!
Nutze die Zeit sinnvoll! Zeit ist das Kostbarste, was wir haben! Wie kannst Du diese im Moment sinnvoll nutzen, anstatt sie Dir mit Snacken zu vertreiben? Bringe den Müll hinunter, mach Dir die Nägel schön oder schreibe jemandem eine liebe Nachricht!
Die heutige Zeit ist so schnelllebig. Sekündlich werden wir mit neuen Informationen beladen. Was spricht also gegen etwas Langeweile? Als Kind, als wir noch keine Smartphones und To-Do-Listen hatten, existierte für uns keine Zeit. Wir hatten oft Langeweile, aber haben diese Leere mit schönen Sachen gefüllt.
Genieße sie! Dir fällt Nichts Tun noch schwer? Dann frage Dich: Was hast Du als Kind gerne gemacht? Lesen, Malen, Fahrradfahren, Inlinern, Schwimmen, in der Natur sein? Du kannst diese Dinge immer noch tun! Wir alle sind doch bloß Kinder, die durch die Gesellschaft erwachsen geworden sind. Das ist wirklich langweilig! Mach Dich locker und tobe mal wieder herum!
Wusstest Du? Kinder lachen etwa 400-mal am Tag, Erwachsene hingegen nur 15-mal!
2. Essen aus Stress
Vergisst Du zu essen oder belohnst Du Dich, wenn Du Stress hast? Beides nicht wirklich cool!
Vergisst Du zu Essen, gibst Du Deinem Körper nicht ausreichend Energie und wirst am Ende des Tages ein groooßes Loch im Magen spüren. Eine gesunde Mahlzeit zubereiten? Dauert dann viel zu lange! Also isst Du alles, was Dir in die Quere kommt.
Mit Essen belohnen? Gibt Dir vielleicht ein kurzzeitiges Glücksgefühl, aber ändert nichts an der Situation. Das Ergebnis - Du hast immer noch Stress und zusätzlich ein schlechtes Gewissen, weil Du zu viel gegessen hast.
Beides führt Dich zum gleichen Ergebnis - Du bekommst Heißhunger! Du isst mehr Kalorien, als es Deinem Körper guttut.
Was Du tun kannst: Hör auf durchs Leben zu sprinten und genieße den Weg! Du selbst bestimmst das Tempo in Deinem Leben.
Oft meinen wir Dinge tun zu „müssen“. Deine To-Do-Liste und alles, was Du gerade in Deinem Leben hast oder nicht, hast aber Du selbst in Dein Leben gezogen.
In der Theorie ist es ziemlich leicht hergesagt: Tue mehr von dem, was Dir guttut und streiche alles aus Deinem Leben, was Dir Energie nimmt. Das kann das schlechte Gewissen sein, was Du jeden Abend hast, nachdem Du vorm Fernseher sinnlose Kalorien zu Dir genommen hast. Das kann aber auch Dein Job oder Dein Partner sein.
Was raubt Dir schon seit einer Weile Energie und löst deshalb in Dir Stress aus? Ändere es! - Natürlich nicht von heute auf morgen! Aber Schritt, für Schritt, für Schritt!
3. Essen zur Belohnung
Du bist traurig, hast Frust oder Wut? Auch hier greift die Emotionsbombe Frau gerne zu Schokolade und Co. Nagut, wenn ich mir den Film „Wie ein einziger Tag“ anschaue, hilft bei mir auch nur noch ein Eis. Das und die Schoki bei Liebeskummer gehören einfach dazu.
Wenn Du aber öfters wirklich traurig bist, wird Dir kein Snack der Welt langfristig helfen.
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Was Du tun kannst: Bitte lasse das Essen und auch sonst alle äußeren Ablenkungen, wie Handy, Alkohol. Gespräche und Co. einmal weg und höre in Dich hinein. Tief in Dir ist der Grund dafür verborgen. Was Du brauchst, ist kein Essen, sondern Stille und Mut genau hinzuhören!
Auch nach einer harten Sporteinheit wollen wir uns häufig mit Essen belohnen. "Das habe ich mir jetzt wirklich verdient!", sind dann unsere unterbewussten Gedanken.
Klar, gerade wenn wir ausdauernden Sport gemacht haben, benötigen wir Kohlenhydrate, um unsere Energiespeicher wieder zu füllen und vor allem Flüssigkeit, weil wir durchs Schwitzen viel Wasser und Mineralstoffe verloren haben.
Wenn Du Dich aber durch Sport striezt, um etwa Kalorien zu verbrennen, wirst Du diese in der Regel eh wieder mit Belohnungskalorien wettmachen. Bewege Dich, aber so, dass es Deinem Körper guttut! Treibe Sport nicht in erster Linie, um Kalorien zu verbrennen. Schnapp Dir unsere Widerstandsbänder oder Springseile und trainiere damit, wenn Dir danach ist. Du kannst sie überallhin mitnehmen und jederzeit ein Workout starten.
Wenn Du ausgewogen isst, steht Dir genug Energie zur Verfügung, dass Du Dich automatisch mehr bewegen möchtest und generell aktiver wirst. Es darf Spaß machen und ganz von alleine "laufen"! Wenn Du zusätzlich an Deiner Kraft und/oder Ausdauer arbeiten willst, lade ich Dich herzlich dazu ein. Die Betonung liegt aber auf willst, nicht musst.